Spielmacher / Spielzeug in Afrika

Wege zu den Bildern

Besonders in Westafrika ist Gesprächsbereitschaft, Kommunikationslust, Smalltaks, lange Begrüßungsdialoge, Fußballwissen  und natürlich die Sprache Französisch, Voraussetzung für den Brückenschlag der Verständigung.

Woher wir kommen, wohin wir gehen, wie es uns gefällt sind natürlich Standartfragen, die wir am Tage Hundert Mal beantworteten. Jedoch entwickelten sich daraus lange angeregte Gespräche oder ein herzliches minutenlanges Lachen auf dem eingekickten Sofa.

Da trommelte Virginie ihre Familie zum Porträt vor dem Shop zusammen, mit den besten Grüßen nach Deutschland. Und wir lernten daraufhin die gesamte Dorfjugend mitsamt ihrem selbstgebauten Spielzeug kennen.

Natürlich erfolgten Einladungen zum Essen und Übernachten, die wir stets freudig annahmen und nie bereut haben. Die Kinder der Familie und Nachbarskinder schleppen ihre Spiel-Schätze an, präsentieren schüchtern stolz, spielten bereits ausgelassen im Hof und Hütte.

Wie entstanden die Bilder

Natürlich ist es immer einfach Kinder kennen zulernen, sie sind offen neugierig, besonders mit meinem Moped gelingt die Kinderbespassung garantiert. Sie toben ausgelassen wie hier auf den Zwiebeln und wollten unbedingt, dass wir auch Reinspringen.

Schwieriger das rechen -fixe Mädchen in Mauretanien kennen zulernen, die im Kreis der Geschwister am Türeingang vor dem Lebensmitteladen sitzt. Die schüchternen Jungs auf den Holzrollern im Nord Kongo. Wir reden mit den Kids, sie kennen uns von den Eltern, sie wurden uns vorgestellt, wir sahen sie beim Spiel am Strand oder Markt. Kein Bild wurde von uns gestellt, wir haben immer die Kids in Action erlebt, in ihrem Spiel, Eifer und Stolz gesehen und nach Erlaubnis fotografiert. Die Kids waren sehr stolz über unser Interesse. Ausführlich erklärten sie uns Herstellung, Spielregeln Spielstand, machten akrobatische Vorführungen mit den Reifen, spornten sich zu Höchstleistungen an.

Warum uns die Spielmacher begeistern, Themenfindung

Na klar erstmal die Ausgelassenheit, Farbenflut, ohrenbetäubende Schreie und Freude beim Fussballpiel der Frauen am Weltfrauentag. Aber nicht nur das. Beim genauen Hinsehen auf den Ball der Spielerinnen ist das rote Fahrrad-Reparaturpflaster zu erkennen. Genau das ist ein weiterer Beweggrund von uns. Wegwerfgesellschaft und Verschwendungssucht ist in Afrika weit weniger verbreitet. Findig repariert oder neuem Verwendungszweck zugeführt, aus Recycling neu gebaut oder das Holzrad selbst gebogen. Alles Eigenkreationen, gefunden, umgebogen, berädert gespannt. Keine vorgetanzte Fertigware aus dem Kaufhaus. Die Kreativität der Kinder und Jugendlichen, Funktionstüchtig und einfallsreich in der Umsetzung, ist für uns die Leuchtkraft dieser Bilder.

 

Isa Wohlmann


Die Wanderausstellung "Spielzeug in Afrika" war bereits zu sehen:

 

Braustelle Köln,

Kindergartenmuseum in Bergisch Gladbach

CJG Jugendhaus in Eckenhagen

Deutsche Sport und Olympia Museum Köln

Afrika Kulturfestival in Bonn Bad Godesberg